Private oder gesetzliche Krankenkasse - wer übernimmt die Kosten

Erläuterung zu den Unterschieden der Gesetzlichen-, und Privatversicherung

Gesetzliche Krankenkassen oder Private Krankenkassen - Was ist besser? - Wo ist der Unterschied? 

Gesetzliche Krankenkassen (GKV)

Seit 2002 existieren neue Richtlinien nach Kieferorthopädischen Indikations Gruppen (sog. KIG): der Kieferorthopäde muss vor Behandlungsbeginn die Kiefer- oder Zahnfehlstellung mit einer Art Notensystem von "1" bis "5" beurteilen. Die Krankenkassen zahlen erst ab "3"; leichtere Abweichungen mit Note "1" und "2" müssten die Eltern selbst bezahlen. Aber: Eine Fehlstellung mit Grad "1" oder "2" bedeutet nicht, dass eine Behandlung dieser Störung unnötig oder gar nutzlos wäre! Sie ist lediglich nach den neuen Kassen-Richtlinien nicht so dringlich, dass sie von den Kassen finanziert werden muss. Wenn die Zahn- und Kieferfehlstellung Ihres Kindes nicht innerhalb der Vorgaben der Krankenkassen liegt, spricht Ihr Kieferorthopäde mit Ihnen darüber. Sie entscheiden, in welchem Rahmen Sie Ihr Kind behandeln lassen wollen und wissen mittels Kostenvoranschlag vor Behandlungsbeginn, was Sie dafür bezahlen. Sofern Sie aber von der Krankenkasse eine Kostenübernahme erhalten, übernimmt diese beim 1. Kind zunächst 80%, bei weiteren Kindern 90% der Behandlungskosten. Die 10% oder 20% gibt es nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung zurück.

Bei der GKV ist eine Kostenübernahme bis zur Vollendung des 18. Lebensjahre möglich, danach werden Kosten nur durch eine kombinierte kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung seitens der GKV möglich. Für eine gute Behandlung mit High-Tech Materialien muss man oft Zuzahlungen, trotz Übernahme durch die GKV, leisten. Freiwillig versicherten Patienten empfehlen wir eine Behandlung mittels Kostenerstattung, d. h. sie erhalten beim Kieferorthopäden eine Privatbehandlung und befreien ihn damit von den ihm vorgeschriebenen Kassenrichtlinien ("Behandlung muss ausreichend, wirtschaftlich und notwendig sein").


Private Krankenversicherungen

Diese erstatten bei festgestellter medizinischer Notwendigkeit sowohl prophylaktische Maßnahmen (z. B. die Beseitigung von Fehlfunktionen) als auch kieferorthopädische Behandlungen zur Zahn- und Kieferregulierung. Die Erstattung erfolgt dem jeweiligen Tarif entsprechend; viele Versicherte haben einen Selbstbehalt. Achtung: manche Krankenversicherungen bieten in den ersten Versicherungsjahren eine nur relativ geringe Zahnstaffel.

Das Gebiet Kieferorthopädie sollte daher in dem Versicherungsvertrag Ihres Kindes aufgrund der oftmals kostspieligen Behandlungen nicht außer Acht gelassen werden. Private Zusatzversicherung Auf das neue KIG-System haben sich bisher nur wenige Versicherungen spezialisiert (z. Zt. DKV, Mannheimer, ARAG, Signal Iduna). Lassen Sie sich bezüglich Kosten, Wartezeiten, prozentuale Beteiligung an den Behandlungskosten von einem Versicherungsberater Ihres Vertrauens beraten.

Die Beihilfe erstattet ebenfalls bei festgestellter medizinischer Notwendigkeit. Im Gegensatz zu der Privaten Krankenversicherung übernimmt sie jedoch nur die Kosten für eine durchschnittliche Behandlung. Inwiefern sie im Einzelfall für bessere Leistungen und modernere Techniken aufkommt, kann durch Einreichung eines Behandlungsplanes festgestellt werden.